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Landschaftszerschneidung

Als Landschaftszerschneidung wird die Unterbrechung von natürlichen und naturnahen Raumstrukturen und ökologischen Funktionen durch menschliche Eingriffe in die Landschaft bezeichnet. Sie wird v.a. durch das Straßen-, Bahn- und Siedlungsnetz verursacht. Der Flächenverbrauch für Siedlung und Verkehr wirkt sich nicht nur unmittelbar auf der in Anspruch genommenen Fläche aus. Durch die Barrierewirkung sowie Licht-, Lärm- und Schadstoffemissionen wirkt das Straßen-, Bahn- und Siedlungsnetz zusätzlich auf die biologische Vielfalt, den Naturhaushalt und die Erholungsfunktion der umgebenden Landschaft.

Siedlungs- und Verkehrsflächen stellen für viele Tierarten Barrieren dar durch die Lebensräume zerschnitten und verkleinert sowie Wander- und Ausbreitungswege unterbrochen werden. Scheuchwirkung, erhöhte Mortalität durch Kollision mit Fahrzeugen und Verschärfung der Konkurrenzverhältnisse führen zur Abnahme der Populationsstärken bei betroffenen Arten, zur Verringerung der Resilienz und zur genetische Isolation (Verinselung). Vor allem mobile Arten mit großen Raumansprüchen sind betroffen.

Auch für den Menschen haben Landschaftszerschneidung und wachsendes Verkehrsaufkommen Konsequenzen. Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und die störendenden Wirkungen von Lärm- und Schadstoffemissionen durch den Verkehr wirken sich negativ auf die landschaftsbezogene Erholung aus.

Die in Sachsen noch vorhandenen, größeren, unzerschnittenen und verkehrsarmen Räume haben dementsprechend eine hohe Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt und für die naturnahe Erholung.  

Die Landschaftszerschneidung und die noch unzerschnittenen, verkehrsarmen Räume in Sachsen wurden vom LfULG im Rahmen eines Forschungsvorhabens untersucht. Der vorliegende Bericht erläutert die Grundlagen und Arbeitsschritte zur Erfassung der Landschaftszerschneidung in Sachsen und stellt die Ergebnisse in kartographischer sowie statistischer Form dar.

Zur aktuellen Bewertung der Landschaftszerschneidung in Sachsen wird auch auf die zugehörige Seite des Umweltstatus Sachsen verwiesen.

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