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Analyse der unzerschnittenen, verkehrsarmen Räume (UZVR) in Sachsen

Projektlaufzeit:

2008 bis 2009

Projektziele:

Das Ziel des Projektes ist die Aktualisierung der Karte der unzerschnittenen, verkehrsarmen Räume (UZVR) auf  Grundlage der aktuellen Methodik (LIKI- / UMK Kernindikator Nr. 10) und unter Einbeziehung aktueller Daten

Das Ergebnis fließt in die Fortschreibung des Fachbeitrags zum Landschaftsprogramm ein, dessen Entwurf gemäß §43 Abs. 1 Nr. 1 Aufgabe des LfULG ist. Die Karte der UZVR ist im Landesentwicklungsplan (LEP) 2003 enthalten und soll durch die im Rahmen des Vorhabens entstandene Karte im LEP 2013 ersetzt werden.

Projektergebnisse:

Die unzerschnittenen, verkehrsarmen Räume (UZVR) wurden für das Gebiet des Freistaates Sachsen erstmalig nach der in der Länderinitiative Kernindikatoren (LIKI) abgestimmten Methodik (LIKI- / UMK Kernindikator Nr. 10) ermittelt.

Für die Berechung der UZVR gemäß LIKI- / UMK Kernindikator Nr. 10 werden neben Informationen zum Verkehrsnetz und den Siedlungsflächen auch Daten zur Verkehrsbelegung der Straßen (durchschnittlicher täglicher Verkehr, DTV 24 h) benötigt. Als Zerschneidungselemente werden nach dieser Methodik nur Straßen mit DTV 24h-Werten > 1000 KfZ berücksichtigt. Diese Informationen sind für Sachsen in entsprechender Qualität nur für den Zeitschnitt 2005 verfügbar (»Verkehrsmodell Sachsen Analyse 2005«) und basieren auf einem modifizierten Straßennetz der LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen mbH.

Um auch Trends abbilden zu können, wurden zusätzlich und abweichend von der Methodik gemäß LIKI- / UMK Kernindikator Nr. 10 Berechnungen mit dem Verkehrsnetz auf der Basis des ATKIS-DLM in verschiedenen Zeitschnitten (ohne Berücksichtigung der Verkehrsbelegung) durchgeführt.

Auf Basis des ATKIS-DLM wurde für den Zeitraum von 1999 bis 2007 der Wegfall von 5 UZVR mit einer Größe von 40-70 km² ermittelt. Dies führte zu einer Abnahme der effektiven Maschenweite (meff) in Sachsen von 19,19 km² nach 18,58 km². Die effektive Maschenweite ist ein Maß für die durchschnittliche Größe unzerschnittener, verkehrsarmer Gebiete in einem Bezugsraum.

Bei der Berechung der UZVR nach der Methode für den LIKI- / UMK Indikator Nr. 10, also unter Berücksichtigung von Verkehrswerten (Straßen mit DTV 24h-Werten > 1000 KfZ) treten mehr und größere UZVR auf und die effektive Maschenweite nimmt größere Werte an (33,64 km²), da vorhandene Straßen mit geringer Verkehrsbelegung nicht als Zerschneidungselement wirken. Gebiete mit einem dichten, jedoch wenig befahrenen Straßennetz treten hier als unzerschnitten hervor (z. B. Mittelsächsisches Lösshügelland).

Analysen der naturschutzfachlichen Ausstattung der ermittelten UZVR ergaben, dass die UZVR in Sachsen im Mittel eine überdurchschnittliche Bedeutung für den Naturschutz haben, die sich in den überdurchschnittlichen Flächenanteilen von Schutzgebietsflächen widerspiegelt. Dabei treten aber in allen UVZR-Größenklassen geringe und sehr hohe Anteile von Schutzgebietsflächen auf.

Mit dem Vorhaben konnte das aktuelle Vorkommen (Jahr 2005) der unzerschnittenen, störungsarmen Räume als Basis für die Ableitung raumordnerischer Ziele zu deren Erhalt ermittelt werden. Es wird dabei vorgeschlagen, im Sinne einer naturschutzfachlich sinnvollen Nutzung des Indikators, das angestrebte Schutzniveau (Ziel oder Grundsatz der Raumordnung) in Abhängigkeit von der naturschutzfachlichen Ausstattung innerhalb der UZVR zu differenzieren.

Die in diesem Vorhaben erzielten Ergebnisse bilden die Grundlage für eine neue raumordnerische Zielsetzung zum Schutz der unzerschnittenen störungsarmen Räume im Freistaat Sachsen im LEP 2013.

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