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    Ehrenamtlicher Naturschutzdienst: Frank Meisel

    Persönliche Vorstellung:
    Mein Name ist Frank Meisel, Jahrgang 1970. Mit meiner Frau und meinen beiden Kindern lebe ich auf einem ehemaligen Bauernhof am Rande des Colditzer Forstes im schönen Muldental.

    Wie ich zum Naturschutz gekommen bin:
    Schon in der Schule hat mich der Unterricht in der freien Natur am meisten begeistert. Kaulquappen beobachten, Pflanzen sammeln, Vögel beim Nestbau betrachten – mein Interesse für die lebendige Umwelt hat mich von früh an geprägt. Einmal habe ich an einem Arbeitseinsatz teilgenommen, bei dem Müll beräumt und Bäume gepflanzt wurden. Dabei traf ich auf Menschen, die sich ehrenamtlich im Naturschutz organisierten. Darunter waren auch Botaniker, Ornithologen und Herpetologen, die mir viel über die verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, vor allem aber über die Möglichkeiten zu deren Schutz beibrachten. Später spezialisierte ich mich durch Fortbildungen und Literatur auf die Artengruppe der Fledermäuse – ein Feld, das damals wenig erforscht war und regional kaum bearbeitet wurde. Seit 1988 bin ich Naturschutzhelfer.

    Was sind meine Aufgaben und wofür bin ich zuständig?
    Seit meiner Bestellung zum Naturschutzhelfer (1988) überwache ich ausgewählte Schutzgebiete und Landschaftsbestandteile, zum Beispiel Orchideenwiesen, besonders alte Bäume, Amphibienlaichgewässer oder das Colditzer Moor. Ich kontrolliere, ob diese Biotope intakt sind, führe kleinere Pflegearbeiten durch oder melde größere Maßnahmen bei der Unteren Naturschutzbehörde an.
    Zum anderen betreue ich Artenschutzprogramme für Haselmaus und Steinkauz. Das heißt, ich erfasse ihren Bestand, füge meine Daten ins landesweite Monitoring ein und stoße Aktionen zur Verbesserung der Lebensqualität für diese Tiere an.
    Mein Hauptaugenmerk gilt allerdings den Fledermäusen, beispielsweise dem Großen Mausohr, dem Kleinen Abendsegler, der Mops- und der Rauhautfledermaus. Ich betreue deren Quartiere, kontrolliere die Individuenzahlen und stelle Untersuchungen zur Lebensweise an. Durch das Aufhängen von Fledermauskästen, den Entwurf individueller Einflugmöglichkeiten und Hangplätze für Gebäude sowie die Publizierung meiner Ergebnisse trage ich zum kurz- wie langfristigen Schutz der Tiere bei. 

    Was macht mir besondere Freude?
    Ich genieße die konkrete, hautnahe Arbeit mit den Tieren. Nicht nur in den Tropen, auch bei uns gibt es Spannendes zu entdecken. Ein besonderes Highlight war es beispielsweise für mich, die erst kürzlich entdeckte Art „Nymphenfledermaus“ in unseren heimischen Wäldern zu beobachten.
    Aber auch das ganz alltägliche Naturerlebnis fasziniert mich immer wieder neu. Wenn ich in der Abendsonne vor unserem Haus sitze, die zwischen den alten Obstbäumen grasenden Schafe beobachte, den Ruf des Neuntöter aus der Rosenhecke höre und die aus dem Haus ausfliegenden Fledermäuse über den Hof schwirren sehe, denke ich nicht an extensive Weidewirtschaft, Migrationslinien oder Habitatoptimierung. Stattdessen spüre ich ganz unmittelbar, dass durch unser Engagement im Naturschutz auch die Lebensqualität des Menschen verbessert wird.    

    Wofür brauche ich bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit konkret Hilfe von anderen Menschen?
    Vier Augen sehen mehr als zwei – Fledermäuse sind oft so versteckt, dass man ihre Quartiere nur schwer findet. Deshalb bin ich für jeden Hinweis dankbar, der mir hilft, eine Kolonie zu entdecken. Auch Ausflugszählungen, das Melden toter oder verletzter Tiere und fledermausfreundliches Bauen bzw. Sanieren unterstützen meine Arbeit.
    Ganz allgemein wäre es wichtig, dass immer mehr Menschen mit offenen Augen durch unsere Natur wandern und potentielle Beeinträchtigungen nicht einfach hinnehmen, sondern an die zuständige Naturschutzbehörde weitergeben.

    Frank Meisel
    Mai 2013
    Erreichbar über die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Leipzig Land (03437-984-1939) oder über Frank-Meisel@gmx.de

     

     

     

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