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Libellen

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Meldeaufruf Gefleckte und Gebänderte Heidelibelle

Das LfULG und der Landeskoordinator Libellen rufen in der Kartiersaison 2017 und 2018 zur Meldung von Beobachtungen der Gefleckten Heidelibelle und der Gebänderten Heidelibelle auf. Die beiden überwiegend rot gefärbten, mittelgroßen Libellenarten sind auch für Nicht-Libellenkundler sehr einfach über die Flügelfärbungen zu bestimmen. Während bei der Gefleckten Heidelibelle vor allem in den Hinterflügeln im Bereich der Flügelansätze große gelb durchscheinende Flecken zu erkennen sind, ist die Gebänderte Heidelibelle durch dunkle Flügelbinden in allen vier Flügeln gekennzeichnet. Bei den Weibchen sind diese Flügelmerkmale ebenfalls ausgeprägt, die Körper sind aber gelblich bis bräunlich gefärbt.

Update August 2018 - Neue Funde der Gefleckten Heidelibelle in Sachsen

Nachdem im Jahr 2017 keine Beobachtung einer Gefleckten Heidelibelle beim LfULG eingegangen ist, sind aktuell bereits von vier Beobachtern 14 Beobachtungen offiziell gemeldet worden. Die Funde liegen an verschiedenen Stellen im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sowie in Treugeböhla bei Großenhain. Aktuell kursieren auch eine Reihe weiterer Meldungen aus einigen anderen Bundesländern in den verschiedenen Libellennetzwerken.

Die doch einigermaßen überraschenden deutschlandweiten Wiederfunde dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gefleckte Heidelibelle nach wie vor extrem selten ist. Auffällig ist zudem, dass die Wiederfunde offenbar meist an den Top-Libellengewässern und/oder in Schutzgebieten gelungen sind. Dies unterstreicht deren Bedeutung als Rückzugslebensräume. Sucht man nach Erklärungen für die neuen Funde im Jahr 2018, kommt unweigerlich die extreme Wettersituation in den Sinn. Ein extrem warmes und trockenes Frühjahr (»Aprilsommer«), das sich offenbar über den gesamten Sommer fortsetzt. Davon könnten Restbestände der Art profitiert haben. Immerhin gilt die Gefleckte Heidelibelle als Spezialist für austrocknende Gewässer und Libellen profitieren im Allgemeinen von lang anhaltenden Schönwetterperioden.

Erwähnenswert ist ebenfalls, dass die Libellenkundler ihre Nachweise mehrheitlich in ihrer Freizeit erbracht haben. Ohne diese freiwilligen Aktivitäten mit sehr viel Spürsinn und Forschergeist wäre der Wissensstand zu vielen Arten erheblich schlechter. Ein solches Engagement ist unersetzlich.

 

Warum der Meldeaufruf?

Beide Arten sind in den vergangenen Jahren sehr selten geworden. Von der ehemals häufigen Gefleckten Heidelibelle liegen für die Jahre 2015 und 2016 keine aktuellen Funde in Sachsen vor und auch im Jahr 2017 hat sich an dieser Situation nichts geändert. Über den drastischen Rückgang der Populationen wird in der Fachwelt intensiv diskutiert.

Weniger schlecht sieht es bei der Gebänderten Heidelibelle aus. Von dieser Art gibt es noch einzelne Nachweise, deren Zahl aber ebenfalls deutlich abgenommen hat.

Wie kann ich meine Beobachtungen melden?

Für die Meldung steht ein Formular zur Verfügung. Die Libellenkundler in Sachsen können ihre Beobachtungen über den üblichen Weg melden. Nutzer der Online-Eingabe können diese zur Eingabe ihrer Beobachtungen nutzen. Zur Dokumentation der Beobachtungen sind Belegfotos ausdrücklich erwünscht. Meldungen sind auch per E-Mail an das LfULG oder den Landeskoordinator möglich.

 

Nähere Informationen zum Meldeaufruf

Unter folgendem Link finden Sie Fotos, Verbreitungskarten und vertiefende Artensteckbriefe zu den beiden Arten:

(c) H. Blischke

Einführung in die Artengruppe der Libellen

70 Libellenarten wurden in Sachsen bislang gesichert nachgewiesen. Aufgrund der überschaubaren Artenzahl und der Tatsache, dass viele Libellenarten sehr einfach und im Gelände bestimmt werden können, sind die Libellen vor allem für Einsteiger in die Artenkartierung eine sehr geeignete Artengruppe. Alle Libellenarten sind besonders geschützt, z. T. sogar streng geschützt. Wer Libellen intensiv kartieren und dabei auch fangen möchte, benötigt daher eine Ausnahmegenehmigung. Wie Sie eine Ausnahmegenehmigung für die Freilandforschung beantragen können, erfahren Sie auf folgender Seite:
 

Die Beschäftigung mit Libellen hat in Sachsen eine lange Tradition. Wichtige Impulse - auch über Sachsen hinaus - gab das 1953 in Leipzig erstmals erschienene Werk von Hans Schiemenz »Die Libellen unserer Heimat«.

Die im LfULG verfügbaren Libellendaten werden in der Zentralen Artdatenbank (ZenA) gespeichert. Sie stehen damit allen Behörden der Naturschutzverwaltung zur Verfügung. Interessenten außerhalb der Behörden können sich in Artdaten-Online einen Überblick über die beim LfULG vorliegenden Libellenbeobachtungen verschaffen.

Wer dem LfULG regelmäßig Libellenbeobachtungen übermitteln möchte, kann beim LfULG einen Zugang zur Online-Eingabe anfordern.

Über den folgenden Link können Internetnutzer Rasterverbreitungskarten unter anderem von allen Libellenarten sowie Artenzahlkarten für unterschiedliche Jahre abrufen. Klicken Sie auf den Link, im sich öffnenden Fenster auf den grünen Button »Gastzugang Artdaten-Online«. Im danach erscheinenden Kartenfenster erreichen Sie die vier Kartenmodule per Klick auf »Thema Naturschutz« und dann »Artdaten«:

In Artdaten-Online lässt sich recherchieren, ob eine Libellenart für ein Messtischblatt-Raster bereits gemeldet wurde und welche Libellenarten dies betrifft.

Seit 2010 konnte die Zahl der Messtischblatt-Quadranten ohne Libellennachweise deutlich reduziert werden. Im Vergleich zum Stand des Libellenatlas von 2005 hat sich die Anzahl an Libellendatensätzen mehr als verdreifacht. Dies wäre ohne die Mitarbeit vieler ehrenamtlich tätiger Odonatologen nicht möglich gewesen. Der deutliche Kartierfortschritt ist in den Libellenartenzahlkarten ersichtlich. Inzwischen liegen in der Zentralen Artdatenbank des LfULG über 84.000 Libellendatensätze ab dem Jahr 1995 vor. Quadranten, die flächig in Sachsen liegen und für die seit 1995 keine Libellennachweise vorliegen, gibt es seit 2012 nicht mehr. Es gibt aber auch weiterhin Bereiche, für die erst wenige Libellenarten nachgewiesen wurden. In den unten stehenden Artenzahlkarten lassen sich diese Bereiche anhand der in roter Schrift markierten Artenzahlen (weniger als zehn Libellenarten nachgewiesen) identifizieren. In einem normalen Messtischblatt-Quadranten können auch an durchschnittlich ausgestatteten Gewässern problemlos 20 Libellenarten nachgewiesen werden.

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