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Veranstaltung vom 29.08.2018

»Wir machen mit! – Betriebsplan Natur« Hoftafeln an erste landwirtschaftliche Betriebe übergeben

Die Landbewirtschaftung Wesenitztal GmbH sowie die Agrargenossenschaft Gnaschwitz eG erhielten als erste Betriebe zur Anerkennung Ihrer Naturschutzleistungen auf der simul+-Veranstaltung »Betriebsplan Natur – erste Ergebnisse« des LfULG am 29.08.18 in Putzkau die Hoftafel »Wir machen mit! - Betriebsplan Natur«.

Herr Dr. Schwarze, Abteilungsleiter 5 SMUL, überreichte die Tafeln und gab damit den Auftakt für die Umsetzung verschiedener Öffentlichkeitsaktivitäten zum Betriebsplan Natur. Die weiteren 40 teilnehmenden Betriebe erhalten im Nachgang die Hoftafel sowie u.a. Feldtafeln, die auf besondere Naturschutzleistungen aufmerksam machen sollen.

Herr Gallasch, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Gnaschwitz e.G., und Herr Birnstengel, Betriebsleiter der Landbewirtschaftung Wesenitztal GmbH, erläutern ihre Motivation zur Teilnahme am Betriebsplan Natur

Herr Gallasch, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Gnaschwitz e.G., und Herr Birnstengel, Betriebsleiter der Landbewirtschaftung Wesenitztal GmbH, erläutern ihre Motivation zur Teilnahme am Betriebsplan Natur (Archiv Naturschutz LfULG, Dr. G. Ende)

Gemeinsame Freude von Betriebsleiter und Berater über die Verleihung der Hoftafel

Gemeinsame Freude von Betriebsleiter und Berater über die Verleihung der Hoftafel (von links: Herr Dr. Scholz vom Büro für ökologische Studien, Naturschutzstrategien und Landschaftsplanung Büchner & Scholz, Ina Bartsch von der Naturschutzstation Neschwitz und Herr Birnstengel; Archiv Naturschutz LfULG, C. Schneier)

Mehr als 50 Teilnehmer, darunter der Bürgermeister von Putzkau, Herr Wünsche, nahmen an der Veranstaltung teil. Die Betriebe betonten, wie wichtig die Information und Begleitung durch die Naturschutzberater für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen in Ihren Betrieben seien. Herr Birnstengel, Betriebsleiter der Landbewirtschaftung Wesenitztal GmbH, zog nach drei Jahren Betriebsplan Natur das Fazit, dass kompetente Gesprächspartner wie Frau Bartsch und Dr. Scholz mit einem anderen Blickwinkel auf die Flächen die Wahrnehmungen im Betrieb geschärft und bereichert hätten. Der Betriebsplan Natur sei als Projekt keine Eintagsfliege, sondern ein Prozess, der seine Wirkung erst langfristig entfalten könne. Eine weitere kompetente Begleitung sei auf jeden Fall erforderlich. Auch seien nachhaltiges Wirtschaften und ein achtsamer Umgang mit der Natur keine Frage der Betriebsgröße, sondern der Lebenshaltung des Betriebsleiters.

Nach einem einführenden Kurzvortrag zu ersten Ergebnissen der Umsetzung des Betriebsplans Natur in den sechs Pilotbetrieben spazierten die Teilnehmer unter der Leitung von Herrn Birnstengel und den Naturschutzberatern Dr. Scholz und Ina Bartsch über den Heydelberg. Trotz sommerlicher Dürre blühten hier die Glockenblumen und Dr. Scholz erläuterte die Bedeutung der extensiven Wiesennutzung für die Insektenwelt. Der Heydelberg ist mit seinen hoch bedrohten Wildbienenvorkommen ein sehr gutes Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft. Er bot zudem einen wunderbaren Überblick über das Lausitzer Bergland, so dass Herr Birnstengel seinen Betrieb »aus der Vogelperspektive« präsentieren konnte.

Im Anschluss fand eine Vorführung des neuen, über die Richtlinie Natürliches Erbe mitfinanzierten Messerbalkenmähwerks auf dem Hof statt. Die Anwendung dieser tierschonenden Technik für die extensiv genutzten Wiesenflächen wurde im Betriebsplan Natur empfohlen. Im Vergleich zum üblicherweise angewendeten Rotationsmähwerk können bei der Mahd bis zu viermal mehr Insekten überleben. Diese sind wiederum die Nahrungsgrundlage u.a. für hochbedrohte, im starken Rückgang befindliche Arten wie das Braunkehlchen.

Bei einem leckeren, regionalen Imbiss der Biofleischerei Mörl und der Hofkäserei Vetter aus Wehrsdorf  sowie Obst von der Streuobstwiese des Betriebes tauschten sich die Teilnehmer rege aus und sichteten das umfangreiche Informationsmaterial zu verschiedenen Themen im Kontext Landwirtschaft/Naturschutz. Dr. Wackwitz, als Vertreter des Präsidenten des LfULG, bedankte sich

Herr Birnstengel führt das neue Messerbalkenmähwerk des Betriebes vor und berichtet über die Schwierigkeiten beim Kauf (Archiv Naturschutz LfULG, C. Schneier)

Herr Birnstengel führt das neue Messerbalkenmähwerk des Betriebes vor und berichtet über die Schwierigkeiten beim Kauf (Archiv Naturschutz LfULG, C. Schneier)

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