Hoftag am 18. Mai 2022 in Frauenstein

Abschluss des Projektes »Extensive Rinderbeweidung«

Der Hoftag am 18. Mai 2022 bildete den Abschluss des Forschungs- und Entwicklungsprojektes »Landschaftspflege durch extensive Rinderbeweidung« des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Mehr als 50 Teilnehmer informierten sich auf den Flächen der Agrozucht Burkersdorf GmbH bei Frauenstein im Osterzgebirge über die Ergebnisse des Vorhabens. Bereits seit 2014 forschten Prof. Dr. Eckard Jedicke von der Hochschule Geisenheim und Heike Weidt vom Landschaftspflegeverband Nordwestsachen e. V. im Auftrag des LfULG nah an der landwirtschaftlichen Praxis. Unterstützt wurden sie dabei von Dr. Manfred Golze, einem ehemaligen Mitarbeiter des LfULG, der ein ausgewiesener Experte für Tierhaltung und Herdenmanagement ist.

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(© Archiv Naturschutz LfULG, A. Jahn)

Betriebsleiter Dr. Gunter Martin (rechts) begrüßte Prof. Dr. Eckard Jedicke und Heike Weidt bei schönsten Frühsommerwetter auf seiner grünen Wiese. Ebenso hieß er Staatsminister Wolfram Günther herzlich willkommen (v.l.n.r.).

Foto von der Begrüßung: Prof. Jedicke, Frau Weidt und Staatsminister Günther stehen auf einer Wiese. Sie sehen Dr. Martin an, der rechts daneben steht und zu ihnen spricht.
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(© Archiv Naturschutz LfULG, A. Jahn)

Staatsminister Wolfram Günther warb bei den rund 50 Gästen unter anderem für Artenvielfalt, Klimaschutz und regionale Wertschöpfung.

Foto vom Vortrag des Staatsministers: Zwei Pavillons stehen auf einer Wiese. Unter ihnen sitzen die Gäste. Davor stehen Staatsminister Günther und weitere Teilnehmer.
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(© Archiv Naturschutz LfULG, A. Jahn)

Bekamen von Staatsminister Wolfram Günther ihr Betriebszertifikat überreicht: Michael Kuhn (Lehr- und Versuchsgut Köllitsch), Anamaria Chaveco Ojeda (Agrozucht Burkersdorf GmbH), Thomas Hubald (Versuchsgut Börnchen GmbH), Caroline Golatowski (Wassergut Canitz GmbH), Gerald Sinkwitz (KÖG Kleinbardau Landwirtschafts GmbH) und Ingo Apelt (Agrargenossenschaft Klitten eG; v.l.n.r).

Gruppenbild nach der Auszeichnung: Staatsminister Günther steht neben den Geehrten, diese halten ihr Betriebszertifikat in der Hand.
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(© Archiv Naturschutz LfULG, A. Jahn)

Sie grasen gemeinsam für Natur und Landschaft: Mutterkuhherde der Limousin-Rinder der Agrozucht Burkersdorf GmbH.

Foto von der Mutterkuhherde auf einer Wiese zwischen Bäumen und Hügeln.
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(© Archiv Naturschutz LfULG, A. Jahn)

Die Teilnehmer nutzten die Chance und sahen sich die Ergebnisse des Projektes direkt vor Ort an.

Foto von den Teilnehmern des Hoftages bei der Ortsbegehung. Alle stehen auf einer Wiese und betrachten die Landschaft.

Die fachübergreifende Kooperation zwischen Naturschutz und Landwirtschaft war ein wichtiges Anliegen des Projektes und prägte dieses von Beginn an. In der Zusammenarbeit der Fachgebiete mit ihren jeweiligen Kompetenzen entstanden Erkenntnisse und Lösungen, von denen nun alle profitieren.

Ziel des Naturschutzes ist es, die extensive Weidehaltung als ein für den Arten- und Biotopschutz positives Betriebsmodell in Sachsen wieder verstärkt zu etablieren. Gemäß dem Motto »Grasen für Natur und Landschaft« sollen Rinder ihre ökologisch günstige Wirkung in den grünlandreichen Regionen entfalten. Dazu wurden betriebsspezifische Weidekonzepte erarbeitet, die zusammen mit den zehn Modellbetrieben umgesetzt, weiterentwickelt und in regelmäßigen Flächenbegehungen mit den örtlichen Naturschutzbehörden abgestimmt wurden.

Trotz teils schwieriger Rahmenbedingungen (Dürrejahre), die den Verlauf des Projekts begleiteten, wurde das Vorhaben im Ergebnis sehr positiv bewertet. Es konnte grundlegend gezeigt werden, dass eine extensive Rinderbeweidung ökologisch vorteilhaft ist und betriebswirtschaftliche und ökologische Anforderungen in Einklang gebracht werden können. Die Artenvielfalt konnte insbesondere bei Insekten und Pflanzen erhalten und teilweise gesteigert werden. Darüber hinaus wird Rindfleisch als hochwertiges Qualitätsprodukt erzeugt und kann einen Beitrag zur Etablierung regionaler Wertschöpfungsketten leisten.

Von allen Beteiligten wurde betont, wie wichtig ein regelmäßiger Informationsaustausch ist. Dabei geht es nicht nur um das Gespräch zwischen Praxisbetrieb und Behörde, sondern auch um den Erfahrungsaustausch zwischen den Betrieben selbst. Das Projekt hat in dieser Hinsicht wichtige Impulse gegeben, das geknüpfte Kontaktnetz soll erhalten und ausgebaut werden. Als beispielhaft wurde von den Projektbeteiligten zudem die im Rahmen des Vorhabens realisierte Entwicklung und Etablierung einer Fachfortbildung zum Weidespezialisten bewertet, die ebenso erhalten bleiben soll.

Ein besonderer Dank des LfULG gilt Dr. Gunter Martin, Betriebsleiter der Agrozucht Burkersdorf GmbH, als Gastgeber des Hoftags.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 63: Landschaftspflege

Jörg Döring

Postanschrift:
Pillnitzer Platz 3; 01326 Dresden Pillnitz

Telefon: 03731 294-2302

E-Mail: joerg.doering@smekul.sachsen.de

Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de/

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